Totenbildnis Martin Luther im Sterbehemd (PESTIS ERAM VIVVS)

Kunstsammlungen der Veste Coburg

Beschreibung

Der Leipziger Kupferstecher Johann Martin Bernigeroth schuf das Totenbildnis 1746 anlässlich des 200. Todestages Martin Luthers. Auftrageber war wahrscheinlich der Wittenberger Verleger Johann Joachim Ahlfeldt, der den Stich für zwei Gedenkpublikationen als Frontispiz nutzte („Sammlung einiger deutschen Schriften, zu Ehren und Andenken des Todes und Begräbnisses unsers seeligen Herrn D. Martin Luthers“ und „Memoriam Saecularem funeris et sepulcri D. Mart. Lutheri“ von Carl Gottlob Hofmann). Als Vorlage diente das in der Sammlung der Universität Leipzig befindliche Gemälde der Cranach-Werkstatt. Unter den zahlreichen Versionen, die von Cranachs Totenbildnis überliefert sind, zeichnet sich das Leipziger Bild vor allem dadurch aus, dass der Kopf nicht auf ein Kissen gebettet ist, sondern von einem unbestimmten dunklen Grund hinterfangen wird. Die lateinische Inschrift auf dem Grund hat Bernigeroth getreu wiedergegeben. In deutscher Übersetzung lautet sie: „Deine Pest war ich lebend, sterbend werde ich dein Tod sein, Papst.“ Auch die Gestalt des Rahmens entspricht dem Original.

Literatur

Günter Schuchart/Grit Jacobs, Cranach, Luther und die Bildnisse, Regensburg 2015, S. 181, Kat. Nr. 78.// Autor: Michael Overdick

Autor

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F