Luther auf dem Reichstag zu Worms 1526, aus: Augspurgisches Friedens-Gedächtnis

Kunstsammlungen der Veste Coburg

Beschreibung

Der 1748 von Johann Michael Roth herausgegebene Band „Augspurgisches Friedens-Gedächtnis“ versammelt die seit 1650 erschienenen druckgraphischen Blätter, die in Erinnerung an den Westfälischen Frieden von 1648 als jährliche Gabe an die evangelische Schuljugend Augsburgs verteilt wurden. Herausgegeben und finanziert wurden die sogenannten „Friedensgemälde“ von der Gemeinde „Zu den Barfüßern“. Während die frühen Blätter vornehmlich Friedensallegorien vorstellen, werden ab 1717 meist Ereignisse der Reformationsgeschichte aufgegriffen. So zeigt das 1721 herausgegebene Blatt aus Anlass des 200. Jahrestages den Auftritt Luthers auf dem Wormser Reichstag. Der Künstler verortet die historische Szene in einem prächtigen Saal im Stil des Barock. In der Mitte des Saals hält Luther mit beschwörender Geste seine Verteidigungsrede. Rechts neben ihm steht sein Rechtsbeistand Hieronymus Schurf. Auf der anderen Seite weist Johann von Eck, der Offizial des Erzbischofs von Trier, auf einen Tisch mit den Schriften, deren Aussagen Luther widerrufen soll. Neben dem mittig vor der rückwärtigen Wand thronenden Kaiser befinden sich zwei Gemälde, die König David und Paulus als standhafte Bekenner ihres Glaubens vorstellen.

Literatur

Joachim Kruse/Minni Maedebach, Luthers Leben in Illustrationen des 18. und 19. Jahrhunderts. Kunstsammlungen der Veste Coburg, Coburg 1980, S. 36f., Kat. Nr. 7a4; Helmut Gier, Friedensgemälde, in: 350 Jahre Augsburger Hohes Friedensfest, hg. von Helmut Gier, Augsburg 2000, S. 90.

Autor

Michael Overdick

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F