Simplicius : Operette in 3 Acten von Victor Léon

Landesbibliothek Coburg

Beschreibung

Der Walzerkönig Johann Strauß (1825-1899) verstarb in Wien - als deutscher Staatsbürger des Herzogtums Sachsen-Coburg und Gotha. Der Liebe wegen war es zum Wechsel der Staatsbürgerschaft gekommen: Strauß war in zweiter Ehe verheiratet und hatte daneben eine Beziehung zu der über 30 Jahre jüngeren Adele Deutsch. Im katholischen Österreich war seine Ehe auch im bürgerlich-rechtlichen Sinn unauflöslich. Hingegen konnte Herzog Ernst II. von Sachsen-Coburg und Gotha (reg. 1844-1893) die Ehe seines neuen Landeskindes Johann Strauß zivilrechtlich scheiden, bevor dieses im Sommer 1887 in Coburg standesamtlich und kirchlich (evangelisch-lutherisch) erneut heiraten durfte. Dafür mussten Johann Strauß und Adele Deutsch ein gutes halbes Jahr im Herzogtum Quartier nehmen. In dieser Zeit entstand die Operette 'Simplicius'. Bald nach der Hochzeit reiste das Paar wieder nach Wien und kam nie mehr zurück nach Coburg. Die Uraufführung des 'Simplicius' fand ein knappes halbes Jahr später im Theater an der Wien statt. Zwei Jahre später wurde dem Coburger Herzog das gezeigte Widmungsexemplar übermittelt. Der rote Samt-Prachteinband (innen Moiré-Seide) mit dem Rautenkranzwappen der Herzöge von Sachsen stammt vom Wiener Hofbuchbinder Moriz Jank. Der Kontakt zwischen Johann Strauß und dem Coburger Herzog Ernst II. ergab sich aus dessen engen Verflechtungen mit dem Musikleben seiner Zeit. Er stand unter anderem mit Richard Wagner und Franz Liszt in Verbindung und komponierte selbst. //Autor: Silvia Pfister // Datum: 2018

Rechtehinweis Beschreibung

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