Spruchbild "Gelobet sey der Herr" (Hinterglasbild)

Stadtmuseum Kaufbeuren

Beschreibung

Dieses in Kaufbeuren gefertigte Hinterglasbild ist ein sogenanntes Spruchbild. Es handelt sich hier um einen Bildtypus aus dem Kontext der protestantischen Hinterglasbildproduktion des 18. Jahrhunderts in Kaufbeuren. Das vorliegende Spruchbild entstand anlässlich der Hochzeit des Christoph Wiedemann mit Beata Regina Schweyer im Jahre 1779 und stammt aus Kaufbeurer Familienbesitz. Im Bild wurde die Eglomisé-Technik verwendet, bei der einzelne Partien ausgekratzt und dann mit silberfarbener Buntmetallfolie hinterlegt wurden. Auf schwarzem Grund ist in Silberschrift ein Psalm Davids (Psalm 28, Vers 6.7) zu lesen: "Gelobet sey der Herr / denn Er hat erhöret die Stimme meines Flehens. / Der Herr ist meine Stär- / cke, und mein Schild auf / Ihn hoffet mein Hertz / und mir ist geholfen, und / mein Hertz ist fröhlich, und / ich will ihm dancken / mit meinem Liede." Blumenranken aus grünen Blättern und stilisierten blauen und goldenen Blüten umrahmen die Inschrift. Auf einem weißen Schriftband mit rötlich abschattierten Enden wird auf den Anlass des Bildes, die Hochzeit von Christoph Wiedemann und Beata Regina Schweyer am 19. Juli 1779, verwiesen. Kaufbeuren zählte in der Frühen Neuzeit zu den bikonfessionellen Reichsstädten. Zahlreiche Konflikte zwischen der katholischen und der protestantischen Bevölkerung prägten das Klima in der Stadt. Ab Mitte des 18. Jahrhunderts entstanden vor diesem Hintergrund Hinterglasbilder mit protestantischer Bildsprache und Aussageabsicht.

Autor

Susanne Sagner / Petra Weber

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F