Spruchbild "Jesu hilf daß ich mich hüte" (Hinterglasbild)

Stadtmuseum Kaufbeuren

Beschreibung

Dieses in Kaufbeuren gefertigte Hinterglasbild ist ein sogenanntes Spruchbild. Es handelt sich hier um einen Bildtypus aus dem Kontext der protestantischen Hinterglasbildproduktion des 18. Jahrhunderts in Kaufbeuren. Spruchbilder wurden zu Hochzeiten, Konfirmationen oder als schmückender Haussegen hergestellt. Im Bild wurde die Eglomisé-Technik verwendet, bei der einzelne Partien ausgekratzt und dann mit Buntmetallfolie hinterlegt wurden. Auf schwarzem Grund steht in der Bildmitte die silberne Inschrift: "Jesu hilf daß ich mich hüte, / heimlich etwas böß zuthun / und mir stetslig im Gemüthe, / dein gestrenger Richter Thron / den es bleibt doch nichts verschwigen / seinen Lohn muß alles krigen, / ach daß ich so weiß seyn möcht / und allzeit hieran gedächt." Umrahmt wird die Inschrift von einer feinen silbernen Linie und einem girlandenartigen Kranz aus stilisierten Lorbeerblättern und silbernen ovalen Blüten, der mit goldenen und blauen Bändern durchzogen ist. Aufgrund des typischen Bildmotivs des Spruchbildes und der originalen Rahmung mit quer furnierten Halbrundleisten wird das Hinterglasbild dem Herstellungsort Kaufbeuren zugeschrieben. Kaufbeuren zählte in der Frühen Neuzeit zu den bikonfessionellen Reichsstädten. Zahlreiche Konflikte zwischen der katholischen und der protestantischen Bevölkerung prägten das Klima in der Stadt. Ab Mitte des 18. Jahrhunderts entstanden vor diesem Hintergrund Hinterglasbilder mit protestantischer Bildsprache und Aussageabsicht.

Autor

Susanne Sagner / Petra Weber

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F