Kreuzigung mit Maria und Johannes (Hinterglasbild)

Stadtmuseum Kaufbeuren

Beschreibung

Das Hinterglasbild zeigt die Kreuzigung Christi mit Maria und Johannes. Die Szene wird von einer mit Blumen und Früchten geschmückten Ranke umrahmt. Die Kreuzigungsszene kann aus stilistischen Gründen der Kaufbeurer Hinterglasbildproduktion des 18. Jahrhunderts zugeschrieben werden. So wurden etwa einzelne Partien des Bildes in der Eglomisé-Technik gearbeitet, was bei vielen Kaufbeurer Bildern vorkommt. Einzelne Partien wurden mit transparenten Lüsterfarben gemalt und dann mit Blattmetall hinterlegt. Dadurch erhielten sie einen besonderen Glanz. Einzelne Bildelemente wie etwa der geflieste Boden oder die Figuren von Maria und Johannes sind wie Versatzstücke auch aus anderen Kaufbeurer Hinterglasbildern bekannt. Die schmückende Blumenranke verbindet das Objekt mit sogenannten Spruchbildern, die ebenfalls im 18. Jahrhundert in Kaufbeuren entstanden sind. Im Sockel sind die Kürzel I. G. B. und I. I. B. eingeschrieben. Möglicherweise sind dies Signaturen, der protestantischen Bürger Johann Georg Bauhoff sowie Johann Jakob Bauhoff, die zur weit verzweigten Familie des Kaufbeurer Hinterglasmalers Johann Matthäus Bauhoff (1716-1788) gehören. Kaufbeuren zählte in der Frühen Neuzeit zu den bikonfessionellen Reichsstädten. Zahlreiche Konflikte zwischen der katholischen und der protestantischen Bevölkerung prägten das Klima in der Stadt. Ab Mitte des 18. Jahrhunderts entstanden vor diesem Hintergrund Hinterglasbilder mit protestantischer Bildsprache und Aussageabsicht.

Autor

Susanne Sagner / Petra Weber

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F