Kreuzigung Christi mit Medaillons zur Passion (Hinterglasbild)

Stadtmuseum Kaufbeuren

Beschreibung

In diesem Hinterglasbild wird die Passion Erzählungen aus dem Alten Testament gegenübergestellt. Mittig ist Christus am Kreuz vor einer Landschaft dargestellt, in der sich alttestamentarische Szenen im Hintergrund abspielen: Adam und Eva im Paradies, die Opferung Isaaks durch Abraham, der Auszug der Israeliten aus Ägypten unter der Führung von Moses, sowie Moses und die eherene Schlange. Um das zentrale Bild sind in einem schwarzen Rahmen 19 kleine Medaillons angeordnet, die Szenen aus dem Kreuzweg Christi zeigen. Über dem Kreuz steht im Halbkreis die Inschrift "Consummatum est" (dt. "Es ist vollbracht"). Links und rechts des Kreuzes schweben zwei weinende Putti. Auf dem Boden sind Gebeine, ein Totenschädel, eine Schlange und ein Apfel zu sehen, ebenfalls Verweise auf Adam und Eva. Auch die Inschrift im Schriftsockel verdeutlicht die Verbindungen zwischen Altem und Neuem Testament, die veranschaulichen, dass sich die Ankündigungen des Alten Testaments mit dem Heilsgeschehen verwirklichen. Die zentrale Kreuzigungsszene geht zurück auf einen Kupferstich des Künstlers Antonio Baratti, der 1778 durch Appo Wagner gestochen und in Venedig verlegt wurde. Kaufbeuren zählte in der Frühen Neuzeit zu den bikonfessionellen Reichsstädten. Zahlreiche Konflikte zwischen der katholischen und der protestantischen Bevölkerung prägten das Klima in der Stadt. Ab Mitte des 18. Jahrhunderts entstanden vor diesem Hintergrund Hinterglasbilder mit protestantischer Bildsprache und Aussageabsicht.

Autor

Susanne Sagner / Petra Weber

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F