Gustav II. Adolf (Hinterglasbild)

Stadtmuseum Kaufbeuren

Beschreibung

Einige der Kaufbeurer Hinterglasbilder zeigen Herrscher, die für den Protestantismus von Bedeutung waren, wie der schwedische König Gustav II. Adolf. Obwohl Gustav Adolf hauptsächlich aus politischen Gründen im Jahr 1630 in den Dreißigjährigen Krieg eingriff, um die schwedische Machtstellung im Ostseeraum zu sichern, in den kaiserliche, d.h. katholische Truppen vordrangen, wurde er von den Protestanten im deutschsprachigen Raum als Retter der bedrängten Protestanten und als Beschützer ihres Glaubens verehrt. Der schwedische König fiel 1632 bei Lützen in einer Schlacht gegen Wallenstein. Gustav Adolf trägt eine Rüstung und darüber einen breiten weißen Kragen mit Rüschen und eine rotbraune Schärpe. Er ist mit Marschallstab und Wappen vor hellblauem Hintergrund dargestellt. Vor der Brüstung am unteren Bildrand steht in einer Kartusche: "GUSTAVUS / ADOLPHUS. / Suecorum Gothorum / et Vandalorum Rex. / Denatus A. 16.32.", was übersetzt bedeutet: "Gustav Adolf, der Schweden, Gothen und Wenden König, Gestorben im Jahr 1632." Von Gustav Adolf besitzt das Stadtmuseum ein weiteres Porträt im Lorbeerkranz. Kaufbeuren zählte in der Frühen Neuzeit zu den bikonfessionellen Reichsstädten. Zahlreiche Konflikte zwischen der katholischen und einer protestantischen Bevölkerung prägten das Klima in der Stadt. Mitte des 18. Jahrhunderts entstehen vor diesem Hintergrund Hinterglasbilder mit protestantischer Bildsprache und Aussageabsicht.

Autor

Susanne Sagner / Petra Weber

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F