Kreuzigung mit Assistenzfiguren (Hinterglasbild)

Stadtmuseum Kaufbeuren

Beschreibung

Das Hinterglasbild zeigt die Kreuzigung Christi vor schwarzen Hintergrund. Um das Kreuz versammeln sich links die Gottesmutter Maria, die am Kreuzesfuß kauernde Maria Magdalena und rechts Johannes, der mit erhobenen Händen den Tod Christi beklagt. Die originale Farbigkeit der Gewänder ist im heutigen Zustand nur noch zu erahnen. So sind etwa bei allen Assistenzfiguren nur noch Reste einer goldgelben Farbe zu erkennen. Die grüne Rasenfläche, auf der das Kreuz steht, ist ganz typisch für die Kaufbeurer Hinterglaskunst gestaltet: mit einzelnen Grasbüscheln auf einer grünen Fläche. Die obere Bildhälfte, wird durch eine weiße Inschrift aus dem Johannes-Evangelium durchbrochen. In der rechten unteren Bildecke ist die lateinische Signatur "J.S.G. Pinxit." zu erkennen. Die Signatur könnte auf den im evangelischen Kirchenbuch nachgewiesenen Kaufbeurer Kupferschmied Johann Sigmund Geyerhalter (*16.9.1734, +9.8.1786) verweisen. In mehreren Ratsprotokollen werden seine finanziellen Probleme erwähnt. Denkbar ist, dass er die Hinterglasmalerei als Zubrot betrieb, wie dies auch bei den anderen bekannten Hinterglasmalern aus Kaufbeuren der Fall war. Kaufbeuren zählte in der Frühen Neuzeit zu den bikonfessionellen Reichsstädten. Zahlreiche Konflikte zwischen der katholischen und der protestantischen Bevölkerung prägten das Klima in der Stadt. Ab Mitte des 18. Jahrhunderts entstanden vor diesem Hintergrund Hinterglasbilder mit protestantischer Bildsprache und Aussageabsicht.

Autor

Susanne Sagner / Petra Weber

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F