Verkündigung der Auferstehung (Hinterglasbild)

Stadtmuseum Kaufbeuren

Beschreibung

Die Szene der Auferstehung Christi ist in einem runden Medaillon mit Goldrand auf blauem Grund dargestellt. Ein massiver Pfeiler teilt das Medaillon in zwei Hälften. Auf der linken Seite steht der Engel und weist auf das offene Grab. Er blickt drei Frauen an, die von rechts ans Grab getreten sind. Ihre Gesten drücken Bestürzung über das Verschwinden des Leichnams Christi aus. Unter dem Medaillon zeigt ein gebogenes Spruchband mit rosa Enden folgende Inschrift: "Bey früher morgen stund such Jesum mit Begier / so hörst um Trost: Er lebt, wie die drey Frauen hier." Der Rahmen besteht aus einfachen, schwarz lasierten Holzleisten mit runden Blumenapplikationen. Das Hinterglasbild ist stilistisch eindeutig Kaufbeuren zuzuschreiben. Die Farbigkeit ist zwar eher blass, aber das helle Blau, das kräftige Rot der Gewänder und der Goldrand des Medaillons sind typisch für Kaufbeurer Hinterglasmalerei. Die Haare der beiden rechten Figuren sind fein ausradiert und hell hintermalt, eine Technik, die typisch für Kaufbeuren ist. Ebenso verweisen das Spruchband mit den rosa abgetönten Enden sowie der Schrifttyp einer geglätteten Frakturschrift nach Kaufbeuren. Kaufbeuren zählte in der Frühen Neuzeit zu den bikonfessionellen Reichsstädten. Zahlreiche Konflikte zwischen der katholischen und der protestantischen Bevölkerung prägten das Klima in der Stadt. Ab Mitte des 18. Jahrhunderts entstanden vor diesem Hintergrund Hinterglasbilder mit protestantischer Bildsprache und Aussageabsicht.

Autor

Susanne Sagner / Petra Weber

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F