Spes (Hinterglasbild)

Stadtmuseum Kaufbeuren

Beschreibung

Das Hinterglasbild zeigt die Allegorie der Hoffnung, Spes, eine der göttlichen Tugenden Glaube, Liebe, Hoffnung. Vor blauem Hintergrund steht eine Frau in goldfarbenem Rock, grüner Bluse und goldenem Tuch über den Schultern mit theatralischer Geste auf einer Wiese. Hinter ihr liegt ein Anker. Am linken Bildrand sitzt auf einer Erhöhung ein Adler. Auf der Vorderseite der Erhöhung befindet sich ein Oval mit einem Strahlenkranz und folgender Inschrift am äußeren Rand: "In kurtzer Zeit / Der Glantz erfreut." Am unteren Bildrand steht in einer weißen Sockelzone mit rosa abgetönten Enden ein Zitat aus dem Römerbrief: "Hoffnung lässet nicht zu Schanden werden. / Rom: V. 5." Von diesem Motiv sind bisher zwei Versionen in Hinterglastechnik bekannt. Darüber hinaus sind weitere Tugenddarstellungen in ähnlichem Format erhalten: Glaube, Liebe und Geduld. Sie alle gehen zurück auf eine Kupferstichserie des Augsburger Stechers und Verlegers Martin Engelbrecht (1684-1756). Kaufbeuren zählte in der Frühen Neuzeit zu den bikonfessionellen Reichsstädten. Zahlreiche Konflikte zwischen der katholischen und der protestantischen Bevölkerung prägten das Klima in der Stadt. Ab Mitte des 18. Jahrhunderts entstanden vor diesem Hintergrund Hinterglasbilder mit protestantischer Bildsprache und Aussageabsicht.

Autor

Susanne Sagner / Petra Weber

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F