Heilige Crescentia (Hinterglasbild)

Stadtmuseum Kaufbeuren

Beschreibung

Dieses kleinformatige Hinterglasbild zeigt die am 25. November 2001 in Rom heilig gesprochene Crescentia von Kaufbeuren (1682-1744). Crescentia ist in der Ordenstracht der Franziskanerinnen vor einem strahlend blauen Himmel dargestellt. In ihrer linken Hand hält sie ein rot-gold gebundenes Gebetbuch, unter ihrer rechten Hand hängt ein Rosenkranz. Rechts oben schwebt die Taube des Heiligen Geistes in einem hellblauen Wolkenkranz und sendet ihre goldenen Strahlen auf die Ordensfrau herab. Die Wolken sind aus runden Elementen zusammengesetzt und ähneln daher ein wenig den Wolkenformationen, die man auf Kaufbeurer Hinterglasbildern findet. Auch der hellblaue Hintergrund hat dazu geführt, dass das Bild anfangs dem Kaufbeurer Umfeld zugeschrieben wurde. Dank neuerer Vergleiche konnte es jedoch eindeutig der Tiroler Hinterglaskunst zugeordnet werden, die sich gerade durch diese Wolkenform, das Blau des Himmels und das kräftige Rot des Gebetsbuches und goldene Randverzierungen auszeichnet. Kaufbeuren zählte in der Frühen Neuzeit zu den bikonfessionellen Reichsstädten. Zahlreiche Konflikte zwischen der katholischen und einer protestantischen Bevölkerung prägten das Klima in der Stadt. Mitte des 18. Jahrhunderts entstehen vor diesem Hintergrund Hinterglasbilder mit protestantischer Bildsprache und Aussageabsicht. Die Tiroler Hinterglasmalerei zeigt eine gewisse Ähnlichkeit zur Kaufbeurer Hinterglaskunst, unterscheidet sich jedoch im Malstil und ihrer kräftigen Farbgebung von dieser.

Autor

Susanne Sagner / Petra Weber

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F