bavarikon4UBeschreibung
Das Hinterglasbild zeigt Friedrich Wilhelm II. (1744-1797), der von 1786 bis zu seinem Tod als König von Preußen und Markgraf von Brandenburg regierte. Auf einem ultramarinblauen Grund ist Friedrich Wilhelm in einem schwarzen Medaillon im Dreiviertelporträt dargestellt. Er trägt einen blauen Rock mit roten Ärmelaufschlägen, rotem Kragen und goldfarbener Schärpe über der Schulter. Seinen Kopf ziert ein Dreispitz. Sein rechter Arm ist auf einen Stock gestützt, mit dem Zeigefinger weist er nach links. Unterhalb des Medaillons betitelt ein Schriftband mit rötlich abgetönten Enden den Porträtierten: "FRIDERICUS WILHELMUS / Principis Augusti Wilhelm M or: Reg: Bor: / Filiusn.s.u.max.imp.nat.ut. 25.Sept." Der blaue Hintergrund wurde später hinzugefügt. Ursprünglich war das Bild sehr wahrscheinlich mit dem für Kaufbeurer Hinterglasbilder typischen Hellblau hintermalt. Kaufbeuren zählte in der Frühen Neuzeit zu den bikonfessionellen Reichsstädten. Zahlreiche Konflikte zwischen der katholischen und der protestantischen Bevölkerung prägten das Klima in der Stadt. Ab Mitte des 18. Jahrhunderts entstanden vor diesem Hintergrund Hinterglasbilder mit protestantischer Bildsprache und Aussageabsicht. Zu diesen Hinterglasbildern zählt eine Reihe von Herrscherporträts, darunter u. a. Friedrich II. und Gustav Adolf, die beide bei den Protestanten im süddeutschen Raum sehr populär waren.
Autor
Susanne Sagner / Petra Weber