Kreuzigung mit Maria Magdalena (Hinterglasbild)

Stadtmuseum Kaufbeuren

Beschreibung

Das Hinterglasbild zeigt die Kreuzigung Christi mit Maria Magdalena vor schwarzem Hintergrund und gerahmt von einem Blumenkranz, der reich mit Himbeeren, Kirschen, Rosen, Tulpen und Narzissen geschmückt ist. Am unteren Ende des Kranzes ist mittig ein ovales Rokokomedaillon zu sehen, auf dem die Inschrift "Es ist vollbracht" mit dem Verweis auf die entsprechende Bibelstelle zu lesen ist. Neben dem originalen Rahmen mit querfurnierter Halbrundleiste, der zu den Zuschreibungskriterien für die Entstehung in Kaufbeuren zählt, weist das Bild mit den Rot- und Grüntönen eine typische Farbpalette auf. Wie in vielen anderen Kaufbeurer Bildern kommt zudem die sogenannte Eglomisé-Technik zum Einsatz. Durch hinterlegtes Blattmetall werden die schmückenden Blütenranken durch einen silbrigen Farbglanz hervorgehoben. Ebenso typisch ist die Verwendung einer speziellen Radiertechnik, die vor allem im Haar der Christusfigur ersichtlich wird. Die ovale Blumenranke verbindet das Bild mit den Spruchbildern auf Hinterglas. Diese Bilder wurden von den Kaufbeurer Hinterglasmalern zu Hochzeiten, Konfirmationen oder als schmückender Haussegen hergestellt. Kaufbeuren zählte in der Frühen Neuzeit zu den bikonfessionellen Reichsstädten. Zahlreiche Konflikte zwischen der katholischen und der protestantischen Bevölkerung prägten das Klima in der Stadt. Ab Mitte des 18. Jahrhunderts entstanden vor diesem Hintergrund Hinterglasbilder mit protestantischer Bildsprache und Aussageabsicht.

Autor

Susanne Sagner / Petra Weber

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F