Haarbild zum Totengedenken an Andreas Elbs und A. Maria Elbs

Museum Oberschönenfeld

Beschreibung

Das rechteckige Gedenkbild besteht aus einem die Fläche füllenden Text in Kreuzstichstickerei aus weißem und bordeauxviolettem Seidengarn auf schwarzem Samt: „Andenken / an meine lieben Eltern / Andreas Elbs / geb. d. 13 Okt. 1803. / gest. d.14 Feb. 1883. / A. Maria Elbs. / geb. d. 9 Sep. 1805. / gest. d. 20 März 1864". Darum legt sich ein oben offener Blumenkranz aus hell- und dunkelblonden, in Schlingen- und Schlaufentechnik gearbeitetem Haar, verziert mit versilberten und farbigen Glasperlen, die teils an Vergissmeinnicht-Blüten erinnern. Eine aus Goldpapier geprägte Borte umgibt die Arbeit. Deren Wirkung setzt sich in der mit geprägtem Goldpapier kaschierten Hohlkehle des Kastenrahmens mit braun gefassten profilierten Holzleisten fort. Die Kombination aus gesticktem Gedenkspruch und Haararbeit ist nur durch dieses Exemplar in der Sammlung vertreten. Haarbilder, die überwiegend der Erinnerung an verstorbene Familienmitglieder dienten, entstanden vor allem im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts. Dazu wurden plastisch gearbeitete Blütenarrangements aus dem Haar von Verstorbenen in kastenförmige verglaste Rahmen montiert oder als Arrangements in Haarklebetechnik flach gerahmt. Diese Art des Wandschmucks entstand (semi-)professionell, gelegentlich auch als Laienarbeit. Eine ältere Sonderform der Haarbilder bilden sentimentale Freundschaftssouvenirs.