Gerahmtes Konfirmationsandenken, "Denkspruch" für Rosina Höckh aus Neu-Ulm, 1881

Museum Oberschönenfeld

Beschreibung

Das Konfirmationsandenken aus dem Jahr 1881 ist reich ausgeschmückt. Das Zentrum auf schwarzem Velourspapier besteht aus chromolithografierten Oblaten, Kreuz, flankierende Engel und Blüten, aus sternförmigen Goldplättchen und dem Schriftzug „Denkspruch für / Rosina Höckh“. Die Umrahmung bildet eine Laubsägearbeit, deren weiße Fassung teils mit Blütendekor, teils mit goldfarbener Paste verziert ist. Das darunterliegende, leuchtend blaue gestrichene Papier trägt eine weiß gearbeitete Kalligrafie mit Denkspruch, Widmung und Datierung: „Himmelan, nur himmelan Soll dein Wandel gehen, was die / Frommen wünschen, kann Dort erst ganz geschehn, Auf Erden / nicht: Freunde wechselt hier mit Leid; Richt hinauf zur Herr- / lichkeit Dein Angesicht! Zum Andenken von Karolina Kieser. Pfarrerin Neu Ulm den 24. April 1881. Friedrichstraße 5.“ Die Spruchtafel ist mit profilierten, schwarz lackierten und teilvergoldeten Holzleisten gerahmt, die mit Zeitungspapier kaschierte Rückwand trägt die Preisangabe „3 M. 40 Pf.“. Als Geschenk der Pfarrgemeinde an die neu Konfirmierten sollten solche Spruchtafeln die Menschen lebenslang begleiten und in Krisensituationen im Glauben unterstützen. Oftmals liegen sie als repräsentativer Wandschmuck vor. Caroline Jacobine Kieser (geb. 1818), die diese Tafel herstellen ließ, war mit Johann Friedrich Kieser (auch: Kiesser; 1809–1886) verheiratet, der um 1858 als Pfarrer in Sontheim gewirkt hatte und um 1881 wohl kurzzeitig neben dem Stadtpfarrer von Neu-Ulm tätig war und in Stuttgart verstarb.