Buchplakat "Hauptmann Bölckes Feldberichte"

Museum Oberschönenfeld

Beschreibung

Die von Gottfried Kirchbach (1888–1942) gestaltete und bei Rotophot in Berlin gedruckte Lithografie bewarb das von Oswald Boelcke (1891-1916) verfasste Buch: „Hauptmann Bölckes Feldberichte. Mit einer Einleitung von der Hand des Vaters, einem Handschriftendruck und zwanzig Bildern“. Das Werk erschien 1916 in der Erstauflage bei Perthes in Gotha, kurz nachdem Boelcke, hochdekorierter Jagdflieger im Hauptmannsrang, mit dem Flugzeug tödlich verunglückt war. Die überwiegend in schwarz gehaltene farbige Gestaltung des Plakats, dem Umschlag des Buches entsprechend, nimmt darauf Bezug. Boelcke gilt als einer der ersten Piloten, der gezielt Jagd auf gegnerische Flugzeuge machte und eine neue Kampfform, den koordinierten Einsatz von Jagdfliegern in einer Fliegerstaffel, entwickelte. Zu Beginn des Jahres 1916 zeichnete ihn Kaiser Wilhelm II. (1859–1941) mit dem Orden Pour le Mérite, der höchsten Tapferkeitsauszeichnung des Königreichs Preußen, aus. Seine „Dicta Boelcke“, eine Broschüre mit Regeln für die Taktik im Luftkampf, hatte noch im Zweiten Weltkrieg Bestand. Das Buchplakat stammt aus der Kriegssammlung des in Dornstadt am Ries (Baden-Württemberg) geborenen und als Lehrer in Nürnberg tätigen Wilhelm Beck (1881–1967). Sie umfasst überwiegend Plakate und Bekanntmachungen, die vom Beginn des Ersten Weltkrieges bis in die Revolutionszeit reichen. Beck, der sich zeitweise im Kriegseinsatz, im Schuldienst, im Lazarett oder im Sanatorium befand, sammelte gezielt, indem er Druckerzeugnisse kaufte, sie direkt von Herstellern erbat und Duplikate mit anderen Sammlern tauschte.