Theaterplakat "Der Hias, ein feldgraues Spiel"

Museum Oberschönenfeld

Beschreibung

Das von Christian Bärmann (1881–1924) gestaltete und bei „Albert Ebner, Kunstanstalt München“ als Farblithografie gedruckte Veranstaltungsplakat bewirbt die Aufführung des Theaterstücks „Der Hias. ein feldgraues Spiel“ mit der formatfüllenden Darstellung eines Soldaten mit Pickelhaube, der seinen Mitkämpfern aus dem Schützengraben heraus den Weg weist. Das von Heinrich Gilardone (1878–um 1951) verfasste, 1916 in München uraufgeführte und 1917 im Druck erschienene Bühnenstück „Der Hias. Ein feldgraues Spiel in drei Aufzügen“ begeisterte durch seine scheinbare Authentizität. Nach ersten Aufführungen in Bayern im Frühjahr 1916 feierte das Stück im Spätsommer in Berlin immense Erfolge. In der dortigen Inszenierung, die der österreichische Dramatiker Karl Kraus (1874–1936) in seiner Tragödie „Die letzten Tage der Menschheit“ thematisiert, traten Laiendarsteller auf, die selbst an der Front gekämpft hatten: „Das Stück gab Gelegenheit, Lagerleben und blutige Kämpfe mit erstaunlichem Naturalismus vorzuführen. Die echten Soldaten auf der Bühne spielten, als ob sie an der Front wären. Dort, wo die technischen Mittel der Bühne spotteten, sprang der Film ein.“ Das Stück erreichte während des Ersten Weltkrieges und danach über 1.000 Aufführungen, auch zugunsten des vom Roten Kreuz organisierten „Kriegsliebesdienstes“. Eine martialische Variante des Plakats, die auch als Umschlagmotiv der Druckfassung Verwendung fand, schuf Walter Ditz (1888–1925).