bavarikon4UBeschreibung
Das von Otto Schorer signierte Ölgemälde zeigt das Aufrichten eines teilentrindeten und mit einem Kranz geschmückten Maibaumes, begleitet von Blaskapelle und umrahmt von Zuschauern. Das Ortsschild auf dem Dorfanger trägt die Beschriftung „Gemeinde Nattenhausen“ (Lkr. Günzburg). Im Hintergrund ragt ein Kirchturm hervor, dessen Spitze an St. Michael in Krumbach erinnert. Das Motiv hielt Otto Schorer in mehreren, teilweise fast identischen Varianten fest. Der in bäuerlichen Verhältnissen in Langenhaslach (Lkr. Günzburg) aufgewachsene Otto Schorer (1917–2006) wird häufig als „schwäbischer Heimatmaler“ bezeichnet. Nach seiner Ausbildung zum Malergehilfen besuchte er die Meisterschule für Wandgestaltung. Nach seiner Heimkehr aus russischer Gefangenschaft, begann Otto Schorer in Krumbach (Lkr. Günzburg) das zu malen, wonach er sich fern von zu Hause gesehnt hatte: die schwäbische Heimat, die Landschaften mit den vertrauten Dörfern und Kirchen, die schwäbischen Bräuche, das dörfliche Leben an sich. Er war der „Chronist einer vergangenen Epoche“ und orientierte sich in seiner Darstellungsweise an der sogenannten Naiven Kunst, die gegen Ende des 19. Jahrhunderts in Frankreich entstanden war. Für sein Gesamtkunstwerk erhielt er 1993 die Verdienstmedaille der Bundesrepublik Deutschland.