Werbeplakat "Wupp der neueste Hosenknopf"

Museum Oberschönenfeld

Beschreibung

Die von der „Plakatfabrik Carl v. d. Linnepe, Lüdenscheid“ gedruckte Farblithografie wirbt mit zwei Textblöcken und der Darstellung eines Soldaten, der gerade seine Hosenträger befestigt, für einen speziellen Nietknopf: „Hurrah, / ein Druck / genügt!!! / Der Wupp / sitzt so sicher / wie unser / 42 cm / Geschoss – “. Das Plakat vergleicht den Halt des beworbenen Druckknopfs, der „ohne Nadel und Zwirn“ an der Kleidung befestigt wurde, mit der Treffsicherheit der „Dicken Bertha“: Das 42 cm-Geschütz aus der Waffenschmiede Krupp galt nach der Zerstörung des Festungsringes Lüttich im August 1914 als „Wunderwaffe“ der deutschen Armee. Druckereistandort Lüdenscheid und die Bezeichnung „Wupp“ für das Wuppertal erlauben die Lokalisierung des Knopfproduzenten in eines der dortigen Zentren der Metallknopfindustrie Lüdenscheid, Elberfeld und Barmen. Das Werbeplakat stammt aus der Kriegssammlung des in Dornstadt am Ries (Baden-Württemberg) geborenen und als Lehrer in Nürnberg tätigen Wilhelm Beck (1881–1967). Sie umfasst überwiegend Plakate und Bekanntmachungen, die vom Beginn des Ersten Weltkrieges bis in die Revolutionszeit reichen. Beck, der sich zeitweise im Kriegseinsatz, im Schuldienst, im Lazarett oder im Sanatorium befand, sammelte gezielt, indem er Druckerzeugnisse kaufte, sie direkt von Herstellern erbat und Duplikate mit anderen Sammlern tauschte.