Gusseiserner Kochherd "Ebeha" mit Rückwand und Rauchrohr

Museum Oberschönenfeld

Beschreibung

Der Kochherd für Holzfeuerung mit weißer Fliesenrückwand, vier Ringplatten, eingelassenem Wasserschiff, Backrohr und Warmhaltefach stand in der Küche eines Bauernhofes in Neuburg a. d. Kammel (Lkr. Günzburg). Die Hitzeregulierung erfolgte über das Zulegen von Holz und durch Öffnen der Zugklappe. Die fünf unverheirateten Geschwister Julius (1893–1976), Maria (1896–1985), Franz (1898–1978), Viktoria (1901–1984) und Mathilde Deihl (1902–1989) erbten 1930 den Bauernhof ihrer Eltern und führten gemeinsam – jedoch mit unterschiedlichen Arbeitsbereichen – die Land- und Hauswirtschaft: Julius war der Hauptverantwortliche, Maria war für die Küche zuständig und Franz vor allem für das Futter und die Kühe. Viktoria hatte als einzige der Schwestern einen Beruf erlernt, sie verdiente als Damenschneiderin bis in die 1950er-Jahre zusätzlich Geld. Mathilde half in allen Bereichen mit, der Hausgarten war ihr Refugium. 1940 gehörten zum Betrieb achteinhalb Hektar Acker- und Wiesenflächen. Das Haus erhielt bereits 1929 elektrischen Strom, der Anschluss an die kommunale Wasserversorgung erfolgte allerdings erst 1970. Im selben Jahr wurde die Landwirtschaft aufgegeben. Bei Ernst Arnold, dem „Spezialgeschäft für Oefen und Herde“ in Neu-Ulm erwarben die Geschwister den Herd 1941 für 262 Reichsmark. Die Aufschrift „Ebeha“ verweist auf den Hersteller, die 1921 gegründete Erste Bruchsaler Herdfabrik GmbH (Lkr. Karlsruhe), die 1953 von der Firma Neff übernommen wurde. Letztere produzierte an diesem Standort Großküchenanlage.