Fotografie: Abtei Oberschönenfeld, Wirtschaftsgebäude vor der Sanierung

Museum Oberschönenfeld

Beschreibung

Der warmtonige Papierabzug der Schwarz-Weiß-Fotografie von Helmut Müller (1926–2003) aus Augsburg zeigt einen Ausschnitt der Wirtschaftsgebäude der Zisterzienserinnenabtei Oberschönenfeld (Gessertshausen, Lkr. Augsburg). Im Zentrum der Aufnahme befindet sich der Giebel des 1708 erbauten ehemaligen Pferde- und Zugochsenstalls, im Vordergrund die 1691 erbaute Mühle mit Pfisterei (Klosterbäckerei) und dem späteren Anbau für die Turbine des kleinen Elektrizitätswerks, dahinter der Giebel des „Bauhofs“ mit Kuhstall. Den Hofabschluss bildet der ehemalige Schafstall. Die Fotografie zeigt den desolaten Zustand der vom Abriss bedrohten Wirtschaftsgebäude, bevor Ende der 1970er-Jahre Arbeiten zur Außeninstandsetzung begannen. 1984 eröffnete der Bezirk Schwaben im ehemaligen Schafstall das Museum Oberschönenfeld mit einer ständigen Ausstellung zur Landwirtschaft, 1990 gefolgt vom Schwäbischen Volkskundemuseum im Ochsenstall, während das Gebäude hinten links im Bild 2003 als Schwäbische Galerie eingeweiht wurde. Über Jahrhunderte betrieb die um 1211 gegründete Zisterzienserinnenabtei Oberschönenfeld eine umfangreiche Landwirtschaft. Nach der Enteignung durch die Säkularisation 1803 kauften die Nonnen 1836 die landwirtschaftlichen Besitzungen mit insgesamt 266 Tagwerk Fläche zurück – die Basis für die Wiederzulassung des Klosters. Bis weit ins 20. Jahrhundert bauten sie Getreide und Flachs an, hielten Milchvieh, Schafe, Schweine und Hühner. Mangels Arbeitskräften und Kapital kam 1971 das Ende der Landwirtschaft im Kloster, die letzten Tiere wurden 1972 verkauft.