Bratpfanne aus Irdenware, "Saurüssel"

Museum Oberschönenfeld

Beschreibung

Die als Bratpfanne, Bratschlitten, Bräter oder Saurüssel bezeichnete handgedrehte Irdenware besitzt einen Henkel sowie einen Ausguss, der an einen Schweinerüssel erinnert. Ein anderer Name für das Keramikgefäß lautet Taubenpfanne, da es sich besonders für das Braten von Geflügel wie z. B. Tauben eignet. Solche halbrunden Pfannenformen sind seit dem 11. Jahrhundert nachweisbar und wurden in Hafnerwerkstätten in kleinen Stückzahlen hergestellt. Man drehte eine hohe Flasche mit großem Gefäßdurchmesser sowie engem Hals und halbierte sie dann. Das in die Keramikform gelegte Fleisch gart im Ofen. Damit die Haut knusprig bleibt und nicht im Bratensaft liegt, wird dieser immer wieder abgegossen. Aufgrund der Ausgussvorrichtung ist die Gefahr gering, etwas zu verschütten, denn der Bratensaft wird ja als Grundbestandteil der Soße gebraucht, die bei den typischen schwäbischen Beilagen wie Spätzle, Knöpfle oder Knödel niemals fehlen darf.