Elektrischer Wäschestampfer "Express-Star"

Museum Oberschönenfeld

Beschreibung

Der elektrische Wäschestampfer mit beigerotem Motorengehäuse in Hammerschlaglackierung ist auf einer ovalen Plakette bezeichnet „Express-Star / 200 W 220 V / Hersteller: / M. L. Kämpfe / Langen b. Frankfurt / M“. Solche Stampfer wurden meist nach dem Vorkochen der Wäsche zur weiteren Reinigung eingesetzt, wobei der Elektromotor die körperliche Anstrengung verringerte. Das Gerät wird auf die in Lauge liegende Wäsche gesetzt und niedergedrückt, während Luft durch den hohlen Griff eingesaugt und über den gelochten Trichter in die Wäsche geblasen wird. Die Luftzufuhr kann über einen Schieberegler gesteuert werden. Das Wäschewaschen war bis in die 1960er-Jahre mühselige Schwerarbeit, die ausschließlich Frauen leisteten. Die so genannte große Wäsche eines Haushaltes beanspruchte ein bis zwei Arbeitstage. Zum Waschvorgang gehörten das Einweichen, Seifen, Bürsten, Kochen, Spülen, Wringen, Bleichen und Aufhängen der Wäsche. Mechanische Hilfsmittel wie Wäschebleuel, -stampfer und -schaukeln, ebenso Waschtrommeln, Wäschepressen und Wäscheschleudern erleichterten einzelne Arbeitsschritte. Zunächst per Muskelkraft bedient, wurden einige später auch mit Strom oder Gas angetrieben – weit vom Standard eines Waschvollautomaten entfernt. 1951 kam die erste deutsche vollautomatische Waschmaschine mit Schleudergang, eine Constructa, auf den Markt. Doch erst in den 1970er-Jahren konnten sich viele Haushalte einen Vollautomaten leisten, der den Frauen die Wäschepflege spürbar erleichterte.