Fußbecher aus Glas "Gruss aus Kempten"

Museum Oberschönenfeld

Beschreibung

Der Fußbecher aus farblosem Glas trägt Goldstaffierungen und ein mit Emaillemalerei koloriertes Umdruckdekor. Es zeigt eine Panoramaansicht der ehemaligen Reichsstadt Kempten im Allgäu, darunter den Schriftzug „Gruss aus Kempten“. Rechts ist die 1893/94 errichtete Sankt-Mang-Brücke zu erkennen. Je eine Edelweißblüte mit Rankenwerk flankiert die Ansicht. Alpinismus, Reiseerzählungen und Reiseführer verfestigten gegen Ende des 19. Jahrhunderts den vorher wenig geläufigen Begriff „Allgäu“. Der Eisenbahnbau sowie die von Verkehrs- und Verschönerungsvereinen vorangetriebene touristische Infrastruktur, der Wintersport, die Königsschlösser und die Kurorte machten das Allgäu zu einem beliebten Reiseziel. Allmählich verwandelte sich die ländliche Lebenswelt in eine Fremdenverkehrsregion, zu der auch Kempten zählt. Mit zunehmender Industrialisierung konnten immer mehr Menschen reisen. Sie brachten Andenken mit, die bei den Daheimgebliebenen Vorstellungen prägten und Sehnsüchte weckten. Später entwickelte sich der Massentourismus, der wiederum die Massenproduktion industriell gefertigter Souvenirs nach sich zog.