Waffeleisen "Frauenlob" mit Rezept für "40 Kriegswaffeln"

Museum Oberschönenfeld

Beschreibung

Dieses gusseiserne Waffeleisen mit der Aufschrift „Frauenlob“ wurde anstelle der Herdringe in einen mit Holz oder Kohle befeuerten Kochherd eingesetzt. Das Rezept auf der Unterseite der Backfläche für „40 Kriegswaffeln“ lautet: „250 gr. Mehl, 100 gr. Zucker, 250 gr. geriebene gek. Kartoffeln, 15 gr. Natron, 2 Tassen Wasser, evt. 1 Ei, heiss und einzeln servieren.“ Weil während des Ersten Weltkrieges das Mehl knapp war, sind hier Kartoffeln als Ersatz genannt. Auch in der Nachkriegs-Krisenzeit waren solche Hinweise hilfreich, wie zeitgenössischen Kochbüchern zu entnehmen ist. Das runde Waffeleisen mit fünfteiliger Herzform stammt aus einem Haushalt in Siegertshofen (Fischach, Lkr. Augsburg), wo Waffeln eher selten und meist zu besonderen Anlässen serviert wurden. Bis um 1900 bestanden Waffeleisen aus geschmiedeten Zangen mit zwei Backplatten, womit das Gebäck über der offenen Feuerstelle gebacken wurde. Die Entwicklung des Kochherdes mit Einsatzringen für das Kochgeschirr erforderte die Neukonstruktion der Eisen. Von nun an produzierten Gießereien massenhaft Waffeleisen als Herdeinsatz. Mit Herdringen in verschiedenen Größen ließen sich die Öffnungen über der Feuerstelle je nach Bedarf verändern.