bavarikon4UBeschreibung
Die große ovale Spanschachtel mit dem üblichen Stülpdeckel ist aus Nadelholz gearbeitet: Dazu wurden die geleimten Zargen mit Weidenspänen zusammengenäht und fixiert. Die Böden sind geleimt und mit Holzstiften genagelt. Das locker aufgebrachte Blumendekor zeigt auf oxidrotem und graublauem Grund stilisierte Tulpen mit Blattwerk und lockerer Binnenzeichnung. Auffallend ist das Streudekor aus roten Kreisen mit weißem Binnentupfen, das an Vergleichsbeispiele aus dem Raum Braunschweig bzw. Mitteldeutschland erinnert. Im Haushalt Ritz diente die Spanschachtel mit laienhaft angebrachter Aufhänge-Vorrichtung und Sicherungsmaßnahmen mittels Leukoplast als Wandschmuck. Das Objekt gelangte mit dem Teilnachlass von Gislind M. Ritz (1925–1996) in das Museum Oberschönenfeld. Der Nachlass umfasst hauptsächlich Objekte zur Frömmigkeitspraxis sowie eine Reihe kleiner Behältnisse, vieles davon als Forschungssammlung zur Volkskunst mit Schwerpunkt auf dekorierten und datierten Stücken.