Thüringer Kästchen, "Köfferlein"

Museum Oberschönenfeld

Beschreibung

Das Kästchen mit gewölbtem Deckel ist aus Nadelholz gefertigt, eine einfache Arbeit mit stumpf geleimten Verbindungen, leicht überkragender Bodenplatte und den Deckel haltenden Metalldrahtösen. Als Verschluss dient ein herzförmiges kleines Messingschloss. Neben der Form, der Herstellungsart und dem Schloss ist die Bemalung charakteristisch für „Köfferlein“ aus Sonneberg (Thüringen), die weit gehandelt wurden. Auf der Insel Marken (Niederlande) z. B. finden sich vergleichbare Dekore auf „Babbekistje“, Spanschachteln und Kästchen für kleine Textilien, während sie in den USA gern als Volkskunst aus Pennsylvania beworben werden. Das Objekt gelangte mit dem Teilnachlass von Gislind M. Ritz (1925–1996) in das Museum Oberschönenfeld. Der Nachlass umfasst hauptsächlich Objekte zur Frömmigkeitspraxis sowie eine Reihe kleiner Behältnisse, vieles davon als Forschungssammlung zur Volkskunst mit Schwerpunkt auf dekorierten und datierten Stücken.