Klammerschürze "Schön Wetter."

Museum Oberschönenfeld

Beschreibung

Nasse Wäsche aufzuhängen erforderte, solange es keine Wäscheschleudern gab, viel Kraft und war in der Regel Frauenarbeit. Die hierfür benötigten Wäscheklammern wurden oft in Halbschürzen mit großen Taschen aufbewahrt. Beim Wäscheaufhängen getragen, waren so die Klammern stets griffbereit. Diese Arbeitsschürze gehörte einer Frau (1886–1976) aus Nördlingen. Die Worte „Schön Wetter.“ spielen darauf an, wie sehr das Wäschetrocknen früher von gutem Wetter abhängig war. Die Schürze ist selbst genäht und von Hand bestickt. Das Wäschewaschen war bis in die 1960er-Jahre mühselige Schwerarbeit, die ausschließlich Frauen leisteten. Die so genannte große Wäsche eines Haushaltes beanspruchte ein bis zwei Arbeitstage. Zum Waschvorgang gehörten das Einweichen, Seifen, Bürsten, Kochen, Spülen, Wringen, Bleichen und Aufhängen der Wäsche. Mechanische Hilfsmittel wie Wäschebleuel, -stampfer und -schaukeln, ebenso Waschtrommeln, Wäschepressen und Wäscheschleudern erleichterten einzelne Arbeitsschritte. Zunächst per Muskelkraft bedient, wurden einige später auch mit Strom oder Gas angetrieben – weit vom Standard eines Waschvollautomaten entfernt. 1951 kam die erste deutsche vollautomatische Waschmaschine mit Schleudergang, eine Constructa, auf den Markt. Doch erst in den 1970er-Jahren konnten sich viele Haushalte einen Vollautomaten leisten, der den Frauen die Wäschepflege spürbar erleichterte.