Mischtechnik "Schwäbischer Krippenbogen", Entwurf für einen Ausschneidebogen

Museum Oberschönenfeld

Beschreibung

Gedruckte Papierkrippen zum Ausschneiden gab es je nach Figurenanzahl und Beiwerk auf einem oder mehreren Bögen. Die ältesten Exemplare entstanden um 1750, viele davon in Augsburg. Den in Mischtechnik ausgeführten Entwurf des als „Schwäbischer Krippenbogen“ betitelten Ausschneidebogens mit Figuren in schwäbischer „Volkstracht“ unter der Banderole „Ihr Kinderlein kommet ...“ schuf Heinz Schubert im Auftrag des schwäbischen Bezirksheimatpflegers Alfred Weitnauer. Dieser nutzte ihn zur Popularisierung seiner Vorstellungen von „Volkskultur“ und der von ihm propagierten erneuerten Trachten. Die Druckfassung des Krippenbogens enthält eine Bastelanleitung von Weitnauer, der damit vor allem Kinder ansprechen wollte. Der in Zwettnitz (Světice, Tschechien) geborene Heinz Schubert (1912–2001) hatte in Prag Architektur und Kunst studiert. 1947 gelangte er nach Kempten, wo er sich als freischaffender Künstler niederließ. Schubert schuf Architektur- und Städteansichten, Illustrationen für Bücher und entwarf Motive für Postkarten. Er erhielt mehrere schwäbische Auszeichnungen sowie das Bundesverdienstkreuz. 1948 lernte er den Bezirksheimatpfleger von Schwaben, Alfred Weitnauer (1905–1974), kennen, der seine Darstellungen schätzte. Schubert illustrierte viele seiner Bücher und entwarf in seinem Auftrag Gebrauchsgrafiken wie Fleißbildchen und Krippenbögen.