Wachsstock in Form eines Altars

Museum Oberschönenfeld

Beschreibung

Der aus cremeweißen Wachsdrähten aufgebaute Altarstock besteht über einem Sockel aus einem rechteckigen Altartisch, auf den ein Tabernakel mit zweiflügeliger Türe zwischen gedrehten Säulen, in die drei Rosetten gespannt sind, montiert ist. Die Tabernakelnische trägt vor einer marmorartig eingefärbten Wachsplatte einen leicht plastischen vergoldeten Kelch mit Hostie, die Türen sind innen mit Ausschnitten kleiner chromolithografierter Andachtsbilder versehen, die Jesus und Maria jeweils mit ihrem von einem Strahlenkranz umgebenen Herzen zeigen - eine Darstellungsweise, die auf die Verehrung des Heiligsten Herzen Jesu und des Unbefleckten Herzen Mariä hinweist. Silbergeprägte Papierborten, Zinnrosetten, goldene Wachsborten, durchbrochene und marmorierend eingefärbte Wachsfolien sowie Details wie Kerzenhalter, Messbuch und ein dem Antependium aufgelegtes Kreuz schmücken den Altarstock. Der Zierwachsstock diente wohl als Geschenk zur Erstkommunion und stammt aus dem Nachlass des aus Oberottmarshausen (Lkr. Augsburg) stammenden Priesters Franz Xaver Schorer (1914–1995). Schorer hatte 1935 das Gymnasium in Dillingen a. d. Donau absolviert und besuchte anschließend das dortige Priesterseminar. Die Priesterweihe konnte erst nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges im Dezember 1946 stattfinden. Von 1951 bis 1992 wirkte Schorer als Benefiziat und Präses der Kolpingfamilie (1947–1992) in Schrobenhausen (Lkr. Neuburg-Schrobenhausen).