Rindenbild "Schloss Linderhof" und "Neuschwanstein"

Museum Oberschönenfeld

Beschreibung

Dieses Wandbrettchen, auch Souvenirbrettchen oder Rindenbild genannt, ist aus einer Nadelholzscheibe mit Waldkante gearbeitet. Die darauf montierten farbigen Ansichtskarten im Offsetdruck sind durch eine Bemalung überfangen, die sich auf der Holzscheibe fortsetzt. Die Beschriftung in weißer Farbe ist mit dem Pinsel aufgetragen. Aufgelegte halbplastische Birkenstämme aus einer Leim-Gips-Kreidemasse unterteilen das Arrangement. Die Ansichten zeigen links Schloss Linderhof (Lkr. Garmisch-Partenkirchen) über Garten und Springbrunnen und rechts Schloss Neuschwanstein (Lkr. Ostallgäu) vor Alpenpanorama. „Bewahren Sie diese Räume als Heiligtum, lassen Sie es nicht profanieren [entweihen] von Neugierigen“, wünschte sich König Ludwig II. (1845–1886) von Bayern 1886 für sein neu erbautes Schloss. Doch bereits wenige Wochen nach seinem Tod strömten zahlreiche Schaulustige durch Neuschwanstein. Erste Souvenirbrettchen kamen um 1900 auf. Die auf meist schräg geschnittene Baumscheiben aufgebrachten Postkarten ergänzten Verzierungen und dreidimensionale Elemente aus Gips oder Kunststoff. Als günstiges und bruchfestes Souvenir erlangten Rindenbilder in den 1950er-, 1960er- und 1970er-Jahren ihre größte Beliebtheit und wurden auch außerhalb des deutschsprachigen Raums angeboten. Dieses Souvenir stammt aus dem Nachlass einer Heimatvertrieben aus dem Sudetenland (1906–2000), die nach dem Zweiten Weltkrieg in Gersthofen (Lkr. Augsburg) ansässig wurde.