Sprachrohr der Musikkapelle Demmel

Museum Oberschönenfeld

Beschreibung

Das Sprachrohr, eine gelötete, trichterförmige Tülle aus Weißblech mit angeschraubtem Haltegriff und Resten der Gummiummantelung des Mundstücks, ist durch einen dreieckigen Aufkleber „CAVOG / CV“ als Erzeugnis der Berliner Firma Carl Vogler Metallwaren gekennzeichnet. Die „Musikkapelle Demmel“ aus Mickhausen (Lkr. Augsburg) besaß keinen elektrischen Verstärker, sondern diese „Flüstertüte“: Maximilian Demmel (1912–1982) unterstützte damit in den 1950er-Jahren seinen Gesang bei Auftritten in lauten Sälen. Das Sprachrohr kam noch bis etwa 2002 als Gag bei den „Schmuttertaler Musikanten Mickhausen“ zum Einsatz. In den 1930er-Jahren hatte die Familie Demmel, die in Mickhausen (Lkr. Augsburg) im ehemaligen Armenhaus lebte, begonnen, mit Musikunterricht und Auftritten als Kapelle den geringen Verdienst des Vaters, des Schneiders Maximilian Demmel (1888–1947), aufzubessern. Nach einer Unterbrechung durch den Zweiten Weltkrieg formierte sich die Kapelle neu: Die Demmel-Geschwister Maximilian (1912–1982), Johann (1913–1964) und Justina (1919–2002), verstärkt durch zwei Freunde, spielten bis 1964 bei Hochzeiten, Faschings- und Gartenfesten im mittelschwäbischen Raum auf. Zu ihren Auftritten fuhren sie zunächst meist mit dem Fahrrad und transportierten so auch ihre Instrumente. In der Sammlung befinden sich außerdem die Schlaggitarre (Inv.Nr. 020343), das Schlagzeug (Inv.Nr. 025316) sowie ein Veranstaltungsplakat (Inv.Nr. 025587) der Kapelle.