Veranstaltungsplakat zum "Bayr. Fest der Arbeit" am 23./24. Juli 1932 in München

Museum Oberschönenfeld

Beschreibung

Das Plakat, eine Farblithografie, bewarb das „Bayerische Fest der Arbeit“ im Sommer 1932 in München. Die stilisierte Darstellung zeigt einen Arbeiter mit Schaufel in knapper Dreieckshose zwischen Siegertreppe und Industriearchitektur. Den Plakatentwurf, gleichzeitig auch Titelmotiv des Festprogramms, schuf der zwischen 1900 und 1932 tätige Grafiker und Drucker Reinhard Schumann in München, bekannt für linksgerichtete politische Plakate. Veranstalter der im Städtischen Stadion an der Dantestraße (Dantestadion) abgehaltenen Wettbewerbe war das „Landeskartell für Bildung, Sport und Körperpflege“ der Arbeitervereine Bayerns (rechts des Rheins). Um sich dem Einfluss der bürgerlich-konservativen Turnvereine zu entziehen, gründeten die Arbeitervereine 1912 als Dachverband die Zentralkommission für Sport- und Körperpflege. Am 12. Mai 1933 löste sie sich auf starken Druck des NS-Regimes selbst auf. Die knappen Dreieckshosen wurden, zumindest als Badekleidung, bereits am 28. September 1932 in Preußen durch den sog. Zwickelerlass verboten und stellten möglicherweise auf dem Plakat ein Statement gegen die bei manchen Sportereignissen bereits vorgeschriebenen Shorts dar.