Hausaltar mit Spieldose "100 Jahre Lourdes"

Museum Oberschönenfeld

Beschreibung

Der kleine Hausaltar trägt auf der versilberten, ornamental verzierten Schriftplatte die Prägung „Ave Maria / 100 Jahre Lourdes“. Auf dem dunkel gebeizten Eichenholzsockel befindet sich eine aus patiniertem Buntmetall nachgeahmte Grotte von Lourdes mit Bernadette Soubirous (1844–1879) und der ihr erscheinenden Muttergottes. Die Szene ist mittels einer kannelierten Kerzenbirne illuminierbar. Das im Sockel untergebrachte, aufziehbare Spielwerk bringt die eingängige Melodie des sog. Lourdes-Liedes zu Gehör, das Abbé Gaignet, ein Geistlicher aus der Region Vendée, 1874 komponiert hatte: „Ave Maria de Lourdes“. Das Lied, dessen Text von den Begegnungen der 14-jährigen Bernadette mit einer als hl. Maria gedeuteten Frau erzählt, wird in Lourdes bei der allabendlichen Lichterprozession, die von der Grotte zum Vorplatz der Rosenkranz-Basilika führt, in mehreren Sprachen gesungen, meist ein eindrückliches Erlebnis für die Pilger aus aller Welt. Wie eine rückseitig angebrachte Plakette bezeugt, wurde das Altärchen bei dem Devotionalienhändler und -hersteller "Fr. Welty" in Augsburg erworben. Das nach 1945 gegründete Unternehmen bestand bis etwa 1975. Seine Produkte, die häufig mit einem Spielwerk ausgestattet waren, erfreuten sich in den 1950er- und 1960er-Jahren großer Beliebtheit.