Votivtafel mit Gnadenbild der Wallfahrt Maria Steinbach und Votantin, 1731

Museum Oberschönenfeld

Beschreibung

Das Votivbild, eine Ölmalerei auf Leinwand, zeigt in einer angedeuteten Architektur eine kniende Votantin, die in ihren zum Gebet gefalteten Händen einen Rosenkranz hält. Darüber ist auf einer Wolkenbank das Gnadenbild der Wallfahrt Maria Steinbach zu sehen. Der Votationsanlass – die Bitte um Heilung – und das Gelöbnis wurden in einem Text festgehalten: „o: hilf und gnadenreiche Jungfraw und Muetter gottes Maria v[on] / steinbach, hab ich Maria shmiden von aithrach, disses defelein verlob[t] / und versprochen nit einem opfer von wegen Meinen langen vubel / enten Zuestandt. ich bitte dich oh. Maria, und deine libezkind Jesu [...] / Ihr wollest mier die fellige gesundheit verleihe amen 1731.“ 1728 ließ die Reichsabtei Rot in der Kirche der Pfarrei Steinbach eine frühbarocke Skulptur der Mater Dolorosa aus der Zeit um 1622 aufstellen. Erstmals wird im Jahr 1730 berichtet, die Skulptur habe ihre Augen bewegt. Nur ein Jahr nach dem wundersamen Ereignis bat Maria Schmid aus dem nahegelegenen Aitrach (Baden-Württemberg) mit diesem Gemälde um die Fürsprache der schmerzhaften Muttergottes. Das Gemälde wurde nachträglich auf eine Holzplatte kaschiert und gerahmt. Nachdem Hermann Vogler (1680–1749), Abt der Prämonstratenserabtei Rot an der Rot (Baden-Württemberg), der Pfarrei Steinbach 1723 eine Kreuzpartikel geschenkt hatte, setzte eine Wallfahrt zu der Reliquie und später auch zum Gnadenbild der Mater Dolorosa ein. Die Vielzahl der Pilger erforderte den Neubau der imposanten Kirche Mariä Schmerzen und St. Ulrich in Steinbach, Markt Legau (Lkr. Unterallgäu). Bis heute bitten Menschen „Maria Steinbach“ um ihre Fürsprache bei Gott.