Votivtafel mit Gnadenbild der Wallfahrt Maria Steinbach und Votant, 1767

Museum Oberschönenfeld

Beschreibung

Das Votivbild, eine professionelle Ölmalerei auf Leinwand, zeigt einen knienden Votanten im grauen, reich mit Silberknöpfen besetzten Justaucorps, der sich mit der „1767“ datierten Formel „Ex voto“ durch Anrufung des Gnadenbildes der Wallfahrt Maria Steinbach der Gnade Gottes anheimstellte. Der Votationsanlass steht in Zusammenhang mit dem dargestellten kostbaren Pferd. Die Votivtafel umgibt ein flacher, oxidrot gefasster Nadelholzleistenrahmen mit wulstiger, polimentvergoldeter Innenleiste und eine Laubholzrückwand. Nachdem Hermann Vogler (1680–1749), Abt der Prämonstratenserabtei Rot an der Rot (Baden-Württemberg), der Pfarrei Steinbach 1723 eine Kreuzpartikel geschenkt hatte, setzte eine Wallfahrt zu der Reliquie ein. 1728 ließ die Reichsabtei Rot zwei Skulpturen ihrer früheren Kirchenausstattung überarbeiten und am Altar in Steinbach aufstellen, darunter auch die frühbarocke Skulptur der Mater Dolorosa aus der Zeit um 1622. Dem ersten, 1738 in Augsburg gedruckten Mirakelbericht zufolge geschah während der Verehrung der Kreuzpartikel ein Wunder: „den 2. Junij des 1730. Jahrs entstunde unverhofft ein Geschrey bey dem Volk, als thätte jüngstgedachte Bildnuß der schmertzhafften Mutter Gottes die Augen bewögen“. 1733 anerkannt, entwickelte sich innerhalb kürzester Zeit die Wallfahrt zu einer der größten im süddeutschen Raum und erforderte den Neubau der imposanten Kirche Mariä Schmerzen und St. Ulrich in Steinbach. Bis heute bitten Menschen „Maria Steinbach“ um ihre Fürsprache bei Gott.