Lochvase aus Irdenware

Museum Oberschönenfeld

Beschreibung

Die handgedrehte Vase aus Irdenware ist innen weiß und außen mit einer unregelmäßig mattbraunen Glasur versehen. Auf dem Boden befindet sich die Pressmarke der Manufaktur „S / MM“ (Schwäbische Majolika-Manufaktur). Gerd von Stokar formte das Gefäß zu einer asymmetrischen Lochvase, ein Vasentyp, der sich in den 1950er-Jahren großer Beliebtheit erfreute. Für eine dieser Vasen zeichnete ihn 1951/52 die Akademie der Bildenden Künste in München aus. Das Keramiker-Ehepaar Gerd von Stokar (1922–1986) und Anneliese von Stokar (1925–2015) gründete 1952 die Schwäbische Majolika-Manufaktur in Krumbach (Lkr. Günzburg). Neben Einzelstücken fertigten sie Weihwasserkrüge und -kessel, Aschenbecher, Vasen und Geschirr auch seriell. Auffallend ist das hohe technische Niveau der Glasuren. Religiöse Artikel wurden an Großhändler in Kevelaer (Lkr. Kleve) und Einsiedeln (Schweiz) verschickt und dienten dem finanziellen Auskommen der Familie. 1958 beendete das Ehepaar den Betrieb der Schwäbischen Majolika-Manufaktur in Krumbach und übernahm die Werkstatt von Clara von Ruckteschell-Truëb (1882–1969) in Dachau. Gerd von Stokar widmete sich nun, neben der Ausbildung von Lehrlingen, vor allem der Herstellung von keramischer Plastik und Architekturkeramik.