Weihwasserkessel aus Irdenware mit Kruzifix

Museum Oberschönenfeld

Beschreibung

Im oberen Teil des birnenförmigen Weihwasserkessels aus Irdenware ist ein Rundstabkreuz mit plastischem Kruzifixus eingearbeitet. Das gegossene Gefäß ist außen mattglänzend rotbraun, innen opak weiß glasiert. Rotbraune Glasur hebt den Kruzifixus hervor. Der Entwurf für das ungemarkte Gefäß aus der Schwäbischen Majolika-Manufaktur in Krumbach stammt von Gerd von Stokar, die Glasur fertigte wohl Annelise von Stokar. Das Keramiker-Ehepaar Gerd von Stokar (1922–1986) und Anneliese von Stokar (1925–2015) gründete 1952 die Schwäbische Majolika-Manufaktur in Krumbach (Lkr. Günzburg). Neben Einzelstücken fertigten sie Weihwasserkrüge und -kessel, Aschenbecher, Vasen und Geschirr auch seriell. Auffallend ist das hohe technische Niveau der Glasuren. Religiöse Artikel wurden an Großhändler in Kevelaer (Lkr. Kleve) und Einsiedeln (Schweiz) verschickt und dienten dem finanziellen Auskommen der Familie. 1958 beendete das Ehepaar den Betrieb der Schwäbischen Majolika-Manufaktur in Krumbach und übernahm die Werkstatt von Clara von Ruckteschell-Truëb (1882–1969) in Dachau. Gerd von Stokar widmete sich nun, neben der Ausbildung von Lehrlingen, vor allem der Herstellung von keramischer Plastik und Architekturkeramik