Doppelhenkelvase aus Porzellan "Sonthofen i. Allgäu"

Museum Oberschönenfeld

Beschreibung

Die goldstaffierte Doppelhenkelvase aus Porzellan in zeittypischer Jugendstilform zeigt auf weißem Grund eine Ansicht von Sonthofen (Lkr. Oberallgäu) aus der Vogelschau. Das farbige Umdruckdekor trägt die Beschriftung „Gruss aus Sonthofen i. bayr. Allgäu“. Alpinismus, Reiseerzählungen und Reiseführer verfestigten gegen Ende des 19. Jahrhunderts den vorher wenig geläufigen Begriff „Allgäu“. Der Eisenbahnbau sowie die von Verkehrs- und Verschönerungsvereinen vorangetriebene touristische Infrastruktur, der Wintersport, die Königsschlösser und die Kurorte machten das Allgäu zu einem beliebten Reiseziel. Sonthofen erhielt 1872/73 einen Bahnanschluss, der es Besuchern ermöglichte, den Ort schnell und bequem zu erreichen. Allmählich verwandelte sich die ländliche Lebenswelt des Allgäus in eine Fremdenverkehrsregion. Mit zunehmender Industrialisierung konnten immer mehr Menschen reisen. Sie brachten Andenken mit, die bei den Daheimgebliebenen Vorstellungen prägten und Sehnsüchte weckten. Später entwickelte sich der Massentourismus, der wiederum die Massenproduktion industriell gefertigter Souvenirs nach sich zog.