Werbeblatt "Original Asporpex Schutz-Zwischenkleidung"

Museum Oberschönenfeld

Beschreibung

Das einseitig in Schwarz und Rot bedruckte Blatt bewirbt mit Text und Zeichnungen „Original Asporpex Schutz-Zwischenkleidung“ der Marke „Kamisho“ mit „Vorzüglich bewährt!“ und „Im Feldzug praktisch erprobt!“. Die Textilien aus „Pflanzenfaserstoff“ gehörten nicht zur offiziellen Ausstattung der Armee, sondern waren darunter „unauffällig tragbar“ und sollten gegen „Nässe“, „Kälte“ und „Wind“ schützen. Die deutsche Anmeldung des Warenzeichens „Asporpex“ durch die Importfirma Josef Süßkind in Hamburg erschien 1913: Auf Papiermaschinen aus Maulbeerbast hergestellt und in bis zu vier Lagen verarbeitet, sollte das Material z. B. Baumwolle ersetzen. Nachdem Japan dem Deutschen Reich am 23. August 1914 den Krieg erklärt hatte und die deutsche Kolonie Kiatschou überfiel, dürfte der Markenname „Kamisho“, wohl eine Ableitung des aus Washi hergestellten traditionellen japanischen Papierhemdes Kamiko, seine Werbewirksamkeit verloren haben. Dagegen bildeten besonders Papiergarn und daraus hergestellte Gewebe spätestens ab 1916 einen kriegswichtigen Ersatzstoff für zuvor importierte Baumwolle und Wolle. Ausstellungen in Berlin, Düsseldorf und Leipzig sollten zudem den immensen Vorbehalten der Bevölkerung gegenüber Kleidung und Gebrauchsgegenständen aus Papierfasern und -garnen entgegenwirken. Das Werbeblatt stammt aus der Kriegssammlung des in Dornstadt am Ries (Baden-Württemberg) geborenen und als Lehrer in Nürnberg tätigen Wilhelm Beck (1881–1967). Sie umfasst überwiegend Plakate und Bekanntmachungen, die vom Beginn des Ersten Weltkrieges bis in die Revolutionszeit reichen.