bavarikon4ULithografie "Bleich-Anstalt und Mech. Schaf-Woll-Spinnerei zu Kaufbeuren"
Beschreibung
Die Lithografie zeigt die um 1830 entstandene Bleichanstalt und mechanische Schafwollspinnerei von Georg Jakob Wieland (1794–1853) und Georg Heinzelmann (1782–1869) in Kaufbeuren. Das Anwesen bestand aus Wohnhaus, Ökonomiegebäude mit Trockenvorrichtungen, drei Gebäuden für die Bleiche, einer Walke, der zweistöckigen, mit Wasserkraft betriebenen Schafwollspinnerei sowie Wiesenflächen für das Auslegen der Stoffbahnen zum Bleichen. Nach dem Tod von Wieland bot Heinzelmann, der sich auf den internationalen Textilgroßhandel fokussieren wollte, das Anwesen zum Kauf an. 1855 eröffnete dort eine Flachsröstanstalt, die allerdings bereits nach zwei Jahren schließen musste. Sie wurde an die Mechanische Baumwollspinnerei und -weberei Kaufbeuren verkauft, die sich zu einem großen Arbeitgeber in der Region entwickelte. Gemäß Vermerk auf dem Blatt stammt die Lithografie aus der Sammlung von Dr. Otto Merkt (1877–1951), von 1919 bis 1942 Bürgermeister von Kempten und von 1919 bis 1945 Präsident des Kreistags von Schwaben und Neuburg. Merkt lässt sich der nationalkonservativen Heimatschutzbewegung zuordnen und setzte sich für die Institutionalisierung der Heimatpflege in Schwaben ein.