Walzenkrug aus Steinzeug, Bierkrug "Hasenbräu Augsburg"

Museum Oberschönenfeld

Beschreibung

Der 1-Liter-Krug zeigt das Markenzeichen der Brauerei, einen springenden Hasen vor der Augsburger Zirbelnuss, und verweist auf das Gründungsjahr 1589. Der Krug entstand nach Umwandlung des Unternehmens in die „Aktienbrauerei zum Hasen“ (1890–1980). Im Verlauf der Geschichte änderten sich mehrfach die Besitzverhältnisse. 2004 wurde „Hasen-Bräu“ Teil des Oetker-Konzerns, der die alte Braustätte ab 2011 abbrechen ließ und ein Sudhaus in der früheren Kälberhalle des Augsburger Schlacht- und Viehhofs einrichtete. Der glatte zylindrische „Bayrische Bierkrug“ setzte sich um 1810 mit Einführung „der Maß“ (1,069 Liter) in Bayern als Einheitsform durch. Firmen im Westerwald liefern bis in die Gegenwart die beliebten Krüge aus salzglasiertem Steinzeug mit blauem Dekor. Mitte des 19. Jahrhunderts gab es im heutigen Schwaben noch über 900 Braustätten. Das Brauwesen gehörte zu den größten Gewerbezweigen. Charakteristisch waren Kleinbrauereien mit Gastwirtschaft, die nur für den eigenen Ausschank produzierten, anders als in Altbayern, wo schon Großbrauereien bestanden, von denen die Schankbetriebe ihr Bier bezogen. Im Zuge der Industrialisierung setzten sich auch in Schwaben große Brauereien durch. Ein Anstieg des Bierumsatzes sowie ein Brauereisterben mangels Investitionen in Modernisierungen waren die Folge.