Walzenkrug aus Steinzeug, Bierkrug "Fürst Fugger Brauerei", Babenhausen

Museum Oberschönenfeld

Beschreibung

Diesen 1-Liter-Krug ließ die Fürstenfamilie Fugger-Babenhausen für ihre Brauerei, die „Fürst Fugger Brauerei Babenhausen“, produzieren. Den Krug zieren die Fuggerlilie und der Hinweis auf die lange, mit „1505“ belegte Tradition. Anton Fugger hatte 1538 das Schloss Babenhausen (Lkr. Unterallgäu) erworben, ließ dieses - und kurz danach auch die Brauerei - neu erbauen. 1980 von der „Löwenbrauerei“ in München übernommen, wurde dort 1981 das letzte Bier gebraut und das Sudhaus 40 Jahre später abgebrochen. Der glatte zylindrische „Bayrische Bierkrug“ setzte sich um 1810 mit Einführung „der Maß“ (1,069 Liter) in Bayern als Einheitsform durch. Firmen im Westerwald liefern bis in die Gegenwart die beliebten Krüge aus salzglasiertem Steinzeug mit blauem Dekor. Mitte des 19. Jahrhunderts gab es im heutigen Schwaben noch über 900 Braustätten. Das Brauwesen gehörte zu den größten Gewerbezweigen. Charakteristisch waren Kleinbrauereien mit Gastwirtschaft, die nur für den eigenen Ausschank produzierten, anders als in Altbayern, wo schon Großbrauereien bestanden, von denen die Schankbetriebe ihr Bier bezogen. Im Zuge der Industrialisierung setzten sich auch in Schwaben große Brauereien durch. Ein Anstieg des Bierumsatzes sowie ein Brauereisterben mangels Investitionen in Modernisierungen waren die Folge.