Walzenkrug aus Steinzeug, Bierkrug "Lamm Brauerei Burgau"

Museum Oberschönenfeld

Beschreibung

Den 1-Liter-Krug ließ die 1637 gegründete „Lammbrauerei“, Burgau (Lkr. Günzburg), produzieren. Er zeigt als Markenzeichen ein Lamm im Kranz aus Hopfendolden und Ähren der Braugerste. Nach einem Brand entstand 1912 ein Gaststättengebäude im Stil des Neobarock mit Schweifgiebel und Eckerker sowie 1924 ein Neubau für die Brauerei. Diese stellte das Brauen 1988 ein und ließ bis 1992 ihre Biere im Lohnsud produzieren. Der glatte zylindrische „Bayrische Bierkrug“ setzte sich um 1810 mit Einführung „der Maß“ (1,069 Liter) in Bayern als Einheitsform durch. Firmen im Westerwald liefern bis in die Gegenwart die beliebten Krüge aus salzglasiertem Steinzeug mit blauem Dekor. Mitte des 19. Jahrhunderts gab es im heutigen Schwaben noch über 900 Braustätten. Das Brauwesen gehörte zu den größten Gewerbezweigen. Charakteristisch waren Kleinbrauereien mit Gastwirtschaft, die nur für den eigenen Ausschank produzierten, anders als in Altbayern, wo schon Großbrauereien bestanden, von denen die Schankbetriebe ihr Bier bezogen. Im Zuge der Industrialisierung setzten sich auch in Schwaben große Brauereien durch. Ein Anstieg des Bierumsatzes sowie ein Brauereisterben mangels Investitionen in Modernisierungen waren die Folge. Ein Werbeschild der „Lammbrauerei“ in Burgau befindet sich ebenfalls in der Sammlung (Inv.Nr. 023441).