Walzenkrug aus Steinzeug, Bierkrug "Brauerei Schimpfle Gessertshausen"

Museum Oberschönenfeld

Beschreibung

Dieser 1-Liter-Krug trägt im sechszackigen Brauerstern das Monogramm „JSG“ für Josef Schimpfle, Gessertshausen (Lkr. Augsburg). Die 1864 gegründete „Brauerei Schimpfle“ bestand im Jahr 2021 als mittelständische Privatbrauerei in vierter Generation. Der glatte zylindrische „Bayrische Bierkrug“ setzte sich um 1810 mit Einführung „der Maß“ (1,069 Liter) in Bayern als Einheitsform durch. Firmen im Westerwald liefern bis in die Gegenwart die beliebten Krüge aus salzglasiertem Steinzeug mit blauem Dekor. Mitte des 19. Jahrhunderts gab es im heutigen Schwaben noch über 900 Braustätten. Das Brauwesen gehörte zu den größten Gewerbezweigen. Charakteristisch waren Kleinbrauereien mit Gastwirtschaft, die nur für den eigenen Ausschank produzierten, anders als in Altbayern, wo schon Großbrauereien bestanden, von denen die Schankbetriebe ihr Bier bezogen. Im Zuge der Industrialisierung setzten sich auch in Schwaben große Brauereien durch. Ein Anstieg des Bierumsatzes sowie ein Brauereisterben mangels Investitionen in Modernisierungen waren die Folge.