Tonfigur: Gnadenbild der Wallfahrt Maria Steinbach

Museum Oberschönenfeld

Beschreibung

Die Tonmodelfigur zeigt das halbplastisch geformte und mit Temperafarben farbig gefasste Gnadenbild der Wallfahrt Maria Steinbach auf einem volutenverzierten, dem Original angenäherten Standsockel. Die Tränen im Gesicht der schmerzhaften Muttergottes sind pinselgemalt, Nimbus, Krone, Schwertknauf und Ärmelsäume ölvergoldet. Die Rückseite der Figur ist lediglich eingemuldet. Die kleine Plastik stammt aus der Werkstatt des gelernten Kirchenmalers Anton Sohn (1769–1841), der sich 1799 in Zizenhausen-Stockach (Baden-Württemberg) angesiedelt hatte und dort vermehrt kleine bemalte Relieffiguren fertigte. Damit führte er die von seinem Vater Franz Josef Sohn (1739–1802) in Kümmerazhofen-Bad Waldsee (Baden-Württemberg) begonnene Kunst fort und entwickelte sie erfolgreich weiter. Aus der Hand des Vaters liegt eine sehr ähnliche Figur des Gnadenbildes Maria Steinbach vor. Nachdem Hermann Vogler (1680–1749), Abt der Prämonstratenserabtei Rot an der Rot (Baden-Württemberg), der Pfarrei Steinbach 1723 eine Kreuzpartikel geschenkt hatte, setzte eine Wallfahrt zu der Reliquie ein. 1728 ließ die Reichsabtei Rot außerdem eine frühbarocke Skulptur der Mater Dolorosa aus der Zeit um 1622 aufstellen. Erstmals wird im Jahr 1730 berichtet, die Skulptur habe ihre Augen bewegt. Die Vielzahl der Pilger erforderte den Neubau der imposanten Kirche Mariä Schmerzen und St. Ulrich in Steinbach, Markt Legau (Lkr. Unterallgäu). Bis heute bitten Menschen „Maria Steinbach“ um ihre Fürsprache bei Gott.