Emaille-Werbeschild "Neu-Ulmer Löwenbräu"

Museum Oberschönenfeld

Beschreibung

Das abgekantete Reklameschild aus emailliertem Eisenblech wurde von der „Löwenbrauerei Neu-Ulm“ bei der Firma für Brauereibedarf, Vitus Herb in Planegg (Lkr. München), bezogen. Solche Schilder warben für Ausschank bzw. Verkauf von Flaschenbieren. Die 1815 gegründete „Brauerei zum goldenen Löwen“ ging 1903 unter dem Namen „Zum bayerischen Löwen“ in den Besitz der aus Nürnberg stammenden Brüder Georg und Ludwig Sammeth über. Das Schild zeigt ein Wappen, das sich Ludwig Sammeth wohl in Anlehnung an das Wappen des aufgrund seiner Verdienste für das bayerische Archivwesen 1820 persönlich geadelten Franz Xaver Andreas Joseph Ritter von Samet (auch Sameth, Sammet, Sammeth, 1758–1828) anfertigen ließ. 1979 erfolgte der Verkauf an die „Ulmer Münster Brauerei“. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts entdeckten auch Brauereien den Nutzen von Werbeschildern und reagierten damit auf den wachsenden Konkurrenzdruck. Nahm zwar die Brauereidichte mit der Industrialisierung des Brauwesens stetig ab, so steigerte sich dennoch – aufgrund von technischen Neuerungen – der Wettbewerb: Beispielsweise ermöglichten Eisenbahn, Lastkraftwagen und auch die Flaschenabfüllung einen schnelleren und weiteren Transport. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts veränderten diese Innovationen die Bierkultur bzw. den Bierkonsum in ganz Bayern. Ein Bierkrug der „Löwenbrauerei Neu-Ulm“ befindet sich ebenfalls in der Sammlung (Inv.Nr. 023464).