Werbeschild "Schiffbräu Memmingen"

Museum Oberschönenfeld

Beschreibung

Das gewölbte Reklameschild aus bedrucktem Eisenblech ließ die „Schiffbrauerei Memmingen“ im Badischen Blechpackungswerk (1923–1972) in Knielingen (Karlsruhe, Baden-Württemberg) herstellen. Um 1820 entstand für die neue Brauereigaststätte ein Bau am Weinmarkt. 1892/93 gelangte das Anwesen in den Besitz der Familie Rittmayer, die ihr Lokal um „Rittmayer’s Kolosseum“, einen großen Saalbau, erweiterte. Die Brauerei verlagerte sie vor die Altstadt, wo 1986 das letzte Bier gebraut wurde. Das Motiv des historischen Handelsschiffs erinnert an die Memminger Handelsgesellschaften des 16. und 17. Jahrhunderts, etwa die Welser-Vöhlin-Gesellschaft. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts entdeckten auch Brauereien den Nutzen von Werbeschildern und reagierten damit auf den wachsenden Konkurrenzdruck. Nahm zwar die Brauereidichte mit der Industrialisierung des Brauwesens stetig ab, so steigerte sich dennoch – aufgrund von technischen Neuerungen – der Wettbewerb: Beispielsweise ermöglichten Eisenbahn, Lastkraftwagen und auch die Flaschenabfüllung einen schnelleren und weiteren Transport. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts veränderten diese Innovationen die Bierkultur bzw. den Bierkonsum in ganz Bayern.