Kolorierte Lithografie "Die sieben Schwaben auf der Haasenjagd."

Museum Oberschönenfeld

Beschreibung

Die kolorierte Lithografie mit dem Titel „Die sieben Schwaben auf der Haasenjagd.“ zeigt, wie diese mit langer Hellebarde gegen einen Hasen voranschreiten, der erschrocken aufspringt. Hinter ihm ist ein Grenzstein mit dem Stammwappen des Hauses Württemberg zu sehen. Das Blatt erschien zwischen 1837 und 1868 im Verlag Georg Nikolaus Renner & Co. in Nürnberg. Der Schweizer Zeichner Hieronymus Hess (1799–1850) schuf 1829 die Bildvorlage, allerdings mit acht Männern. Dies ist darauf zurückzuführen, dass sich Hess an der um 1756 entstandenen Komödie „Die sieben Schwaben, oder: Die Hasenjagd“ von Sebastian Sailer (1714–1777) aus Weißenhorn (Lkr. Neu-Ulm) orientierte. Darin erhalten die sieben Schwaben Unterstützung von einem achten Protagonisten, dem „Allgayer“. Nach dieser Bildvorlage gestaltete Anton Sohn (1769–1840) aus Zizenhausen eine ebenfalls in der Sammlung vorhandene Figurengruppe (Inv.Nr. 024076). Das Grundmotiv des Schwanks von den sieben Schwaben, die, bewaffnet mit einem großen Spieß, Jagd auf ein Ungeheuer machen, das sich nach vielen Abenteuern als harmloser Hase entpuppt, reicht bis ins 16. Jahrhundert zurück. Im Verlauf des 19. und 20. Jahrhunderts kam es zu einer Popularisierung der Geschichte, wobei sich stereotype Vorstellungen von „den Schwaben“ verfestigten. Die Spottfiguren entwickelten sich zum Markenzeichen des Schwäbischen: An vielen Stellen begegnet man ihnen im schwäbischen Sprachraum – ob als Brunnenfigur, als Denkmal, als Bild oder auf Alltagsgegenständen.